Die beiden Mannschaften der Löwen konnten am gestrigen Samstag ihre beiden Spiele gewinnen. Im ersten Spiel siegte die erste Mannschaft gegen den Berliner RC mit 50:24 (Halbzeit 24:19). Das Team II konnte gegen den Tabellennachbarn ASV Köln nach hart umkämpften Spiel 27:24 (Halbzeit 10:12) gewinnen.


Spielbericht TSV gegen Berlin
Kaiserwetter im Lionspark. Und dementsprechend waren die Spieler des TSV Handschuhsheim aufgelegt.
Von Beginn an gaben die Hausherren die Richtung an: Mit Druck auf das Malfeld der Gäste von der Spree. So kam es in der ersten Viertelstunde zu zwei Versuchen durch Sven Wetzel, von denen vor allem der zweite herrlich herausgespielt war und der dynamische Stürmer den Ball, nachdem dieser durch fast alle Hände der Mannschaft gegangen war, an der Eckfahne ablegte. Mathias Pipa erhöhte den Ersten und traf beim Zweiten die Stange: 12:0.
Dies war dann der Weckruf für die Berliner, die jetzt endgültig angekommen waren und nicht vorhatten hier als Osterlamm geopfert zu werden. In der 23. Minute legte Füchsel den ersten Gästeversuch und Huerta erhöhte zum 12:7. Das war der Startschuss zu einer ereignisreichen 1. Hälfte. Genau eine Minute später konnte Hug, wieder nach einer schwindelerregenden Pass-Stafette, ins Malfeld der Berliner einlaufen. Pipa tritt an die Stangenspitze – wo zu klären wäre ob dieses nicht als “drüber” gilt, Punktestand: 17:7. Die wackeren Berliner ließen sich nicht lumpen und konterten 3 Minuten später: Gasse, Paket, Versuch Ariton, 17:12. Es wurde nochmal spannend auf dem Museumsplatz. Der TSV versuchte jetzt den Druck zu erhöhen und sowohl Alex Pipa als auch Markus Bender schafften sehenswerte Durchbrüche, aber es war wieder Wetzel, der seine ausgezeichnete Form heute bestätigte und in der 37. Minute den Hattrick voll machte und dem TSV den Bonuspunkt sicherte. Zwischendstand 24:12 und die Löwen wähnten sich schon in der Halbzeitpause als der BRC die Nachspielzeit nutzte und durch einen Versuch von Mattera sich ebenfalls dem Bonuspunkt näherten. Halbzeitstand 24:19. Hier war noch Musik drin. Die Halbzeit verbrachten beide Mannschaften im Schatten, da dieser Karsamstag mit sehr sommerlichen Temperaturen zu begeistern wusste.
Nicht begeisterungsfähig allerdings das Verteidigungsverhalten der Gastgeber. Dies sprach der Co-Trainer Schmidt bestimmt an und mit Wuppdich ging es in die zweite Hälfte. Ayachi konnte schon in der 42. Minute ins Malfeld der Berliner eintauchen, Pipas Erhöhung misslingt und 2 Minuten lang stand es 29:19 bevor Alex Pipa nach einem schnell ausgeführten Straftritt und einem unnachahmlichen 60-Meter-Lauf die Punktetafel auf 36:19 korrigierte. Nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung, ging es nun munter weiter. Der TSV hatte die nie aufgebenden Berliner jetzt im Griff und machte weiter Druck. In der Folge gab der sehr gute Schiedsrichter einen Strafversuch für den TSV, als Badelt kurz vor dem Mal ohne Ball getackelt wird: 43:19. Doch auch der junge Sebastian Kössler wollte dem Spiel seinen Stempel aufdrücken, fing das (Oster-) Ei raus und spurtete allen Verteidigern auf 60 Metern davon. Versuch unter den Stangen, Matthias Pipa fackelt nicht lange, drüber: 50:19.
Aber der TSV wäre kein guter Gastgeber, wenn nicht noch ein Ostergeschenk für die weitgereisten Sportfreunde aus Berlin drin gewesen wäre. Und so konnte Melchior noch kurz vor Schluss ins nicht so gut verteidigte Malfeld der Hendsemer eindringen, den Endstand auf 50:24 festlegen und gleichzeitig den österlichen Bonuspunkt mitnehmen. Insgesamt war es ein spannendes und mitreißendes Spiel für die Zuschauer. Aber der TSV muss sich fragen, ob dieses derzeitige und schön anzusehende “Hurra-Angriffsrugby” auf die Dauer nicht doch nach hinten losgeht. Sicher, man konnte aus Frankfurt einen Bonuspunkt mitnehmen und gegen Berlin klar gewinnen, aber am Mittwoch wartet ein gefährlicher Gegner. Die RGH wird mit dem Ziel, dem ungeliebten Heidelberger Konkurrenten möglichst viele Versuche reinzulegen, antreten. Und gegen diesen Gegner wäre eine derart durchlässige Verteidigung, wie man sie in den letzten drei Spielen sah, sehr gefährlich.