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Interview mit König der Löwen Peter Ianusevici – Teil I

Im Vorfeld der neuen Bundesligasaison 2016 / 2017 traf sich die Redaktion des TSV Handschuhsheim mit dem König der Löwen Peter Ianusevici um seine Sicht der Dinge über die vergangene – Teil I des Interviews – als auch die kommende Saison – Teil II des Interviews – zu erfahren.

Redaktion: Das Pokal-Double – also der Ligapokalsieg mit der 2. Mannschaft und der DRV-Pokalsieg mit der 1. Mannschaft – wurde knapp verfehlt. Während sich die Junglöwen gegen Rottweil durchsetzen konnten, musste die 1. XV gegen den Erzrivalen aus Neuenheim in einem hochklassigen Finale vor einer tollen Kulisse eine bittere Niederlage einstecken. Wie hat die Mannschaft die Niederlage verarbeitet? Was musstest du tun, um die Männer wieder neu zu motivieren?

Peter I.: Für so junge Spieler waren es sehr hoch gesteckte Ziele. Wir dürfen nicht vergessen, dass die 1. Mannschaft erst im letzten Jahr eine gewisse Stabilität erreicht hat und sich damit stetig steigern konnte.

Ich musste nicht viel tun um die Spieler neu zu motivieren: erstens wissen sie genau, dass sie im Pokal-Finale das beste Spiel dieser Saison gemacht haben. Zweitens waren sie stolz darauf vor einer derartigen Kulisse große Teile des Spielgeschehens zu kontrollieren und drittens ist es das Spiel selbst – dieses großartige Lauf- und Pass- und Kampfspiel – das uns alle motiviert. Da muss man als Trainer eher aufpassen, nicht die vorhandenen Motivation der Spieler kaputt zu machen.

Redaktion: Mit Marcus Bender, Max Reinhard, Felix Martel und Vincent Spies sind nun gleich vier Löwen im erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft. Sind dies die Früchte der harten Arbeit, die beim TSV gemacht wird? Wie können wir Erfahrungen der vier Spieler für den Verein nutzbar machen?

Peter I.: Das Training bei uns ist kompromisslos. Es wird fast ausschließlich in hoher Intensität trainiert, dabei wird der Trainingsumfang nicht reduziert, was eine zusätzliche Belastung der Spieler im Training bedeutet. Bei uns gibt es nicht mehr als zwei rugbyspezifische Trainings pro Woche, aufgrund dessen können und werden wir die Intensität nicht senken. Vor allem Marcus Bender bindet sich aktiv in die Übertragung der Skills aus der Nationalmannschaft in den Verein ein. Nebenher bin ich relativ oft mit Kobus Potgieter und Robert Mohr in Verbindung, sodass diesbezüglich die Übertragung reibungslos verläuft.

Redaktion: Der TSV hat seit Jahren deutschlandweit den höchsten Zuschauerschnitt. Was reizt die Zuschauer an den Löwen, dass sie bei jedem Heimspiel das Sportzentrum Nord in die Festung Lionspark verwandeln?

Peter I.: Das ist für mich leicht zu erklären: die meisten Spieler kommen aus diesem Verein, haben hier praktisch alle Stufen von Minis zum Herren-Rugby durchlaufen, sind tief mit dem Verein verwurzelt, es besteht eine starke emotionale Bindung zum Verein. Wie soll es dann anders sein als dass diese Bindungen auf Gegenseitigkeit beruhen und viele der ehemaligen Spieler und deren Familien regelmäßig zu unseren Spielen kommen. Selbst beim Pokal-Halbfinale in Frankfurt war eine ganze Tribüne nur mit TSV-Fans besetzt.

Beim Endspiel musste ich auf der Reserve-Bank stehen um aufgrund der von über 2000 Löwenfans erzeugten Atmosphäre überhaupt noch mit meinen Spielern kommunizieren zu können.

Redaktion: Nun ein wenig weg von den Löwen: Wie schätzt du allgemein die Arbeit im deutschen Rugby (15er und 7er) ein?

Peter I.: Diese hat sich in den letzten Jahren immens verbessert, auch wenn diese Verbesserung vorläufig nur einen kleinen Kreis von Elite-Spielern betrifft. Einerseits spielen Kobus Potgieter und die WRA in der Entwicklung der 15er-Spieler eine große Rolle und übernehmen darin die Initiative und die Verantwortung zu der der Dachverband aus Mangel an Spezialisten und Geld nicht fähig ist, andererseits durch die sehr gute Förderung der 7er-Spieler durch den DOSB sind wir in kürzester Zeit in die Elite dieser Sportart durchgedrungen. Leider fördert der DOSB nur eine kleine Gruppe top 7er-Spieler ohne bisher zu begreifen, dass die besten von ihnen ihre langjährige Erfahrung im 15er gemacht haben und ohne diese die 2-3 neuen, interessanten Sprinter keine Chance hätten, ins Spiel zu kommen. Erst jetzt, seit wenigen Monaten werden junge 15er Spieler in diverse 7er-Perspektivgruppen integriert, was aus meiner Sicht den richtige Weg zur weiteren Entwicklung darstellt.

Der zweite Teil des Interviews und der damit verbunden Ausblick auf die Saison folgt am Freitag.

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