Am vorigen Sonntag startete die U23 der Löwen in Richtung Selestat – südlich von Straßburg. Aufgrund einiger kurzfristiger Absagen starteten wir um 10:30 Uhr mit 16 Spielern in Richtung Frankreich.
Gut angekommen gingen wir bei besten frühlingshaften Temperaturen äußerst euphorisch und voller Tatendrang auf den Platz. Zu euphorisch – denn unsere Gastgeber zeigten von der ersten Minute an, wer der Herr auf dem Platz ist und unsere Jungs mussten sich erst einmal auf die robuste Spielweise der körperlich stärkeren und deutlich älteren Franzosen sowie auf die Regelauslegung des Schiedsrichters einstellen.
Das Spiel war sehr kampfbetont, kein Meter wurde verschenkt und nach anfänglichem Zögern packte der Löwen-Nachwuchs ordentlich zu. Das erste Drittel stand ganz “im sich daran gewöhnen”, wie hier Rugby gespielt wird. Hier fand das Spiel hauptsächlich in unserer Hälfte statt. An den offenen Gedrängen wurde bis zum Ballbesitz gekämpft, Anlehnen war nicht. Unsere Gegner konnten so mehr als einmal das bereits verlorene Ei wieder zurückerobern und unsere Jungs wurden durch die französische Waschmaschine gedreht (O-Ton M. Reinhard).
Das zweite Drittel konnten wir mehr und mehr ausgeglichen gestalten. Obwohl Selestat immer neue Kräfte auf das Spielfeld schickte, bissen sich unsere Jungs nun in der Mitte des Spielfelds fest. Nun hatten wir nicht nur die Lufthoheit an der Gasse für uns erobert, auch das Gedränge war nun fest in unserer Hand. Die Flexibilität der TSV-Spieler bereitete den Spielern von Selestat immer mehr Probleme. Kurz aufgebrochen, lang aufgebrochen, kurzer Pass, langer Pass, Durchbruch, laufen ohne Ball; all diese Punkte fanden nun Einzug in unser Spiel. Einzig die offenen Gedränge mit den vielen Händen unserer Gegner machten uns weiterhin große Probleme.
Das letzte Drittel gehörte dann komplett unseren Jungs, die über den Kampf ins Spiel gefunden hatten. Jetzt zeigten unsere Jungs, was sie können und hatten hinten raus auch die deutlich bessere Kondition. Da wir nur einen Auswechselspieler hatten, bekamen alle reichlich Spielzeit. Am Ende stand es 29:28 für unsere Gastgeber aus Selestat, ein Ergebnis mit dem wir bestens leben können.
Versuche durch Pirmin Stöhr, Kai Jansen, Julius von Haken und Oliver Strang, die alle von Marco Dörzbacher sicher erhöht wurden. Des Weiteren gab Victor Winnewisser sein Debüt für die Löwen und zeigte mit seiner dynamischen Spielweise eine beeindruckend starke Leistung.
Im Rahmen des gemeinsamen Banketts vereinbarten wir sofort ein Rückspiel für den Spätsommer bei uns in Heidelberg.
Für das Klubhaus bekam der RC Selestat einen sehr schönen TSV Rugby Wimpel und die Mannschaft eine Drei-Liter-Flasche Chartreuse. Von unseren Gastgebern bekam jeder Spieler ein T-Shirt und die Trainer und Betreuer ein paar Flaschen guten Wein aus der Region.
Wir bedanken uns bei dem RC Selestat für die überaus freundliche Aufnahme und das faire Spiel. Dem Schiedsrichter gilt unser besonderer Dank, das Spiel war hart aber zu jedem Zeitpunkt fair. Er hat sehr dazu beigetragen, dass sich ein überaus schnelles und unterhaltsames Spiel entwickelt hat und es gab deutlich weniger Unterbrechungen als gewohnt.
Da U23-Spieler ja bekanntlich bereits kurz nach der Fütterung wieder hungrig wie die Löwen sind, legten wir auf der Heimreise auf Empfehlung von unserem “Kenner der Szene” – Jochen Hannibald – noch einen weiteren Stopp in einem Flammkuchen-Restaurant in Achern ein. Dort haben die Jungs dann so zugeschlagen, dass sie nicht einmal mehr “babb” sagen konnten. Gegen acht waren wir zu Hause, dann noch drei kleine Stiche für unser Paulchen in der Chirugie und alles war gut.
Rund um wieder einmal eine in allen belangen sowohl sportlich als auch kulinarisch gelungene Fahrt die Lust auf mehr macht.
Mit am Start: Paul Schüle, Niklas Heiß, Samuel Schmidt, Abraham Gresham, Kai Jansen, Frederik Martin, Felix Martel, Oliver Strang, Pirmin Stöhr, Victor Winnewisser, Julian Göltz, Jamie Frankisch, Karl Kraus, Heiko Stockert, Marco Dörzbacher, Julius von Haken, Jan Brunner
Vielen Dank auch an die Trainer und Sponsoren der U23-Löwen, Thomas Strang, Michel Reinhard, Robert Martin und Jochen Hannibald.