Der Tabellenletzte zu Gast im Lionspark, das ist nichts Ungewöhnliches. Dass es sich hierbei um die RGH handelt, war wohl eine einmalige Situation. So einmalig, dass man sich beim Gastgeber gedacht hat, man müsse mal den Freunden aus dem anderen Stadtteil unter die Arme greifen.

Aber der Reihe nach: das Spiel begann dynamisch und kraftvoll auf beiden Seiten. Man merkte der RGH an, dass sie diese Platzierung wurmte – so sehr, dass sogar die Mitgereisten Fans sich lauthals bemerkbar machten. Und so stand es nach 5 Minuten und einem Straftritt durch Heimpel 0:3 für die Kirchheimer. Aber es ging munter weiter. Beide Teams zeigten energische Tacklings und zupackende Verteidigung. Im Angriff machten jedoch beide Seiten Fehler, so dass der TSV schon bald durch Pipa ausgleichen konnte. Kurz darauf, nach eben einem solchen Fehler, fing der wie immer gut aufgelegte Rob May einen Ball heraus, legte dem mitgelaufenen Lukas Rosenthal auf und Versuch für den TSV. Die Erhöhung misslingt, 8:3.
Nur wenige Minuten später die Antwort der Rudergesellschaft. Straftritt Heimpel 8:6 und damit nicht genug: Nach einem zuvor gescheiterten Passangriff kann sich die RGH in der Hälfte der Löwen halten und nach einem Sturmangriff kommt der Ball raus und Härtel taucht ins Handschuhsheimer Malfeld, 8:11. Die Erhöhung geht daneben, das Spiel flott weiter und der TSV ist am Drücker. Dieser behält den Ball im Sturm und vor allem die Nerven und nach unzähligen Phasen und vier Sturmangriffen die im Mal der RGH landeten war der fünfte ohne eine orangene Hand drunter und wurde vom souverän pfeifenden Referee Himmer Rob May gutgeschrieben. Es ist heute nicht der Tag der Kicker: Erhöhung daneben. Durchschnaufen.
Nach dem Wechsel bleibt der TSV druckvoll und die RGH gefährlich. Die gelbe Pause von Reinhardt nutzen beide Mannschaften: zuerst verwandelt Heimpel einen Straftritt und nach dem Wiederantritt blockt Riege den Befreiungskick und punktet durch Handauf im Malfeld. Diesmal gelingt die Erhöhung und es scheint als böge der TSV auf die Siegerstrasse ein. Aber hier wurde die Heimmannschaft vielleicht von Gastfreundschaft gequält und so erlaubte man der RGH nach eigener Drangphase durch diverse Fehler und taktischen Fehlentscheidungen zunächst einen Versuch und danach noch den entscheidenden Straftritt. Der TSV hatte die Führung noch auf Pipas Fuß, aber – wie gesagt – es ist nicht der Tag der Kickspezialisten gewesen.
So muss man sich beim TSV mit einem Punkt begnügen und schickt eine überglückliche RGH mit 4 Punkten in der Tasche auf die Reise über den Neckar. Als Fazit bleibt festzustellen, dass der TSV den 5 Punkten sehr nah war, aber bei 2 gleichstarken Mannschaften entscheidet sich ein sehr spannendes Spiel am Ende durch minimale Fehler, quasi ein Wimpernschlag.