Am 6. und 7. Oktober fanden die Deutschen Meisterschaften im Touch (Rugby), die seit 2005 ausgetragen werden, erstmals in Heidelberg statt. Seit längerem hatte kein Heidelberger Team mehr an diesen Meisterschaften teilgenommen, erstmals war Heidelberg in Form des TSV Handschuhsheim vertreten.
Das bunt gemischte Team war ein Mix von Jugendspielerinnen bis Eltern, von TSV-Eigengewächsen bis neuseeländischen Studenten. In diesem Jahr hatte der TSV noch kein Turnier gespielt, entsprechend hatte der Großteil der Mannschaft auch keinerlei Turniervorerfahrung im Touch. Als Ziel war demnach auch in erster Linie “Erfahrung sammeln” ausgegeben.
Gleich zu Beginn traf man auf Touch Frankfurt, den späteren Vizemeister. Man kennt sich durch gelegentliche Freundschaftsspiele, doch bei den DM schaltete Frankfurt nochmal einen Gang höher. Zwar konnten die Löwen überraschen und den ersten Punkt des Tages legen, doch danach hatte der TSV Probleme mit dem hohen Turniertempo, während Frankfurt aufgeweckt war und am Ende klar mit 13:1 siegte.
Als nächstes ging es gegen das alles dominierenden Team von Touch Berlin. Der Deutsche Meister lies dem TSV trotz Leistungssteigerung keine Chance und fügte dem TSV mit 15:1 die höchste Niederlage zu. Beeindruckend war auch hier das Tempo der Gegner.
Das dritte und letzte Spiel am Samstag ging gegen Touch Colonia, ein Team, dass mit deutlich weniger Tempo, aber dafür unglaublich viel Erfahrung aufwarten konnten. Insbesondere im Angriff konnten die Löwen aber nun an Fahrt gewinnen, so dass am Ende 5 Punkte zu Buche standen. Leider konnte aber das Kölner Team, das am Ende Dritter wurde, das Ei zehn Mal in der Touchdown-Zone ablegen, so dass der TSV am ersten Tag ohne Sieg blieb.
Der Sonntag begann für den TSV mit dem Spiel gegen München. Beide Teams warteten zu diesem Zeitpunkt noch auf den ersten Sieg, entsprechend umkämpft war die Partie. In der ersten Halbzeit blieben die Teams eng beieinander, nie lag ein Team mehr als einen Punkt in Führung. Beim Halbzeitstand von 4:3 waren die Löwen nur einen Punkt zurück und in Lauerstellung. In der zweiten Halbzeit fehlte häufiger das notwendige Glück, so dass das Spiel zwischen zwei eigentlich ebenbürtigen Teams am Ende mit 8:4 für die Münchner, die künftigen Fünftplatzierten, endete.
Im letzten Spiel bot der TSV ein Offensivspektakel vom feinsten. Im Spiel mit Hamburg gab es am Ende 22 Touchdowns, mehr als in jedem anderen Spiel der Deutschen Meisterschaften. Die Löwen konnten dabei sieben Mal punkten und damit zeigen, wie sehr sie sich im Laufe des Turniers gesteigert hatten. Hamburg, der Viertplatzierte, erzielte 15 Punkte.
Am Ende gab es für den TSV nicht nur die erfolgreiche erste Teilnahme und den sechsten Platz bei den deutschen Meisterschaften zu feiern, denn mit Azucena Stelzer, die ihr erstes Touchturnier spielte, stellte der TSV auch den weiblichen “Most Valuable Player” (wertvollster Spieler; MVP) des Turniers. Männlicher MVP wurde im Gegensatz dazu Touch-Urgestein JC Monin von Touch Colonia.
Im letzten Spiel des Tages trafen die ungeschlagenen Berliner auf die bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Frankfurter. Nach bereits einer Minute stand es 1:1. Danach waren beide Teams auch in der Verteidigung wach, die Berliner etwas mehr als die Frankfurter. Berlin erkämpfte einen Drei-Punkte-Vorsprung, den sie dann konstant halten konnten, um kurz vor Ende nochmal mit einem Touchdown den 9:5-Sieg und damit den Meistertitel perfekt zu machen. Herzlichen Glückwunsch dazu und bis bald!