Lieber Vorstand und liebes Präsidium von Rugby Deutschland,
liebe Freund:innen des Rugbysports,
die gestrige Veröffentlichung (10.03.) der Absagen von deutschen Meisterschaften und Pokalturnieren hat mich fassungslos gemacht.
Als Ausrichter von zahlreichen Jugend- und Schülermannschaften in den letzten Jahren, frühere ehrenamtlich Mitarbeitende bei der DRJ und langjährige Jugendleiterin des TSV Handschuhsheim kann ich das nicht kommentarlos stehen lassen.
Die Absage der 7er DM der Vereine und der beiden Pokalturniere mit den Beschlüssen des aDRT (11.02.2023) zu begründen ist – nett ausgedrückt – nicht richtig und – wenn ich es so ausdrücke, wie ich es empfinde – eine bewusste Falschaussage!
Um meine Aussage einordnen zu können, nachfolgend ein paar Fakten:
- alle DMs und Turniere waren ausgeschrieben und es wurde wie jedes Jahr nach Vereinen gesucht, die bereit sind, diese auszurichten > Bewerbungen gab es für die AK U18, U16, U14 – deren Ausrichter sind bekannt; für die U12 haben sich 3 Vereine beworben – bisher noch keine Entscheidung über die Ausrichtung
- die Einführung der Pokalturniere U16 und U18 ist diese Saison neu hinzugekommen und wurde im Rahmen der DRJ-Stammtische schon kritisch diskutiert (richtiger Zeitpunkt, Finanzierbarkeit, genug Teams?…)
- die Anforderungen an die ausrichtenden Vereine sind in dieser Saison standardisiert worden und haben die Hürde, DMs auszurichten enorm erhöht
Tatsache ist, dass sich für die abgesagte 7er DM der Vereine und die beiden Pokalturniere keine Ausrichter gefunden haben! Und wenn kein Ausrichter – keine DM / keine Pokalturniere > so die logische Konsequenz, so wurde es auch bisher den Vereinen kommuniziert.
Ob die Nichtbewerbung der Vereine an den Terminen liegt, den höheren Standards für die Ausrichtung, der Überlegung, ob man unter diesen Umständen als Verein nicht nur Arbeit reinsteckt sondern daran auch noch etwas verdienen kann oder sonstige Überlegungen Grund waren sind im Moment nebensächlich, sicher aber interessant zu thematisieren.
Aus dem veröffentlichten Schreiben entsteht allerdings der Eindruck, das Rugby Deutschland Jugend-Präsidium hätte die 7er DM und die beiden Pokalturniere durchgeführt, wenn die Bewertung der finanziellen Lage und damit des möglichen Handlungsspielraums zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre! Das bezweifle ich sehr ohne dass es einen ausrichtenden Verein gibt!
Und welche Kosten genau der DRJ mit der Ausrichtung von Schüler- und/oder Jugendmeisterschaften entstehen (oder sie einsparen kann) kann ich zwar nicht in Euro zu beziffern, was ich aber sehr genau weiß ist:
- die teilnehmenden Vereine zahlen für die Teilnahme an der DM eine Gebühr an die DRJ
- die teilnehmenden Vereine zahlen die Fahrt, Unterkunft und Verpflegung für ihre Mannschaft selbst
- der ausrichtende Verein übernimmt die Kosten für die Verpflegung der Schiedsrichter und die DRJ-Vertretung
- wir (der TSV Handschuhsheim) haben bisher immer die Pokale für die Gewinner bezahlt, wenn wir Ausrichter waren
- die DRJ stellt die Urkunden
- die DRJ stellt Spielbälle
- die Kosten für die Unterkunft der Schiris werden bezahlt
Unsere Hinweise im Rahmen der DRJ-Stammtische auf die Schwierigkeiten, eine DM auszurichten blieben leider ungehört genauso wie unser Vorschlag, die Modalitäten und Hürden dafür eher herabzusetzen statt hochzuschrauben. Das Ergebnis ist nun bekannt.
Soweit, so enttäuschend, a b e r: wir freuen uns auf alle Vereine, die an der U14 DM in Handschuhsheim teilnehmen. Es soll ein spannendes, sportlich interessantes und freundschaftliches Event werden und Werbung für den Rugbysport machen!
Elke Bayer
Jugendleiterin TSV Handschuhsheim