Heidelberg. (momo) Der TSV hat das Heimspiel gegen München mit 56:15 gewonnen. Das klare Ergebnis verdienten sich die Löwen aber erst mit zunehmender Spielzeit und legten sieben Versuche in der letzten halben Stunde. Zudem ließ die Kickquote stark zu wünschen übrig.

“Kreativität im Angriff” hatte Christopher Korn im Vorfeld gefordert. Die Handschuhsheimer waren auch gewillt, diese zu zeigen, einzig: Es haperte an der Ausführung. So wurden schon früh einige vielversprechende Chancen vergeben. München startete hingegen mutig und vergab eine Dropkick-Chance nur knapp.

In der zwölften Minute war es dann soweit, und Max Stelling legte nach einem der ersten guten Angriffe auch unter den Stangen ab. Als Korn bei seinem rasanten Solo über 55 Meter die Seitenlinie entlang nicht mehr einzuholen war, schienen die Löwen auf einen klaren Erfolg zuzusteuern.

Aber die Gäste zeigten sich unbeirrt. Eine überworfene Gasse nahm RFC-Prop Joao Corie-Real dankbar auf und kam erschreckend einfach ins Löwenmalfeld. Der erfolgreichen Erhöhung ließ Gästekicker Niklas Hohl kurz darauf einen 52-Meter-Strafkick folgen, plötzlich stand es nur noch 12:10 und die Löwen schienen nachdenklich.

Tobias Bauer riss das Ruder in dieser wichtigen Phase wieder herum und legte, schön freigespielt, auf Außen ab. Felix Martel sorgte noch vor der Halbzeit für die etwas beruhigendere 22:10-Pausenführung.

Nach der Unterbrechung hatten die Löwen sich etwas besser eingestellt. Angeführt vom starken Korn, der unwiderstehlich in die Lücke stach und zum zweiten Versuch ablegte, war der TSV nun auch klar feldüberlegen. Wenn die Phasen sauber gespielt wurden, brannte es regelmäßig in der Münchner Verteidigung.

Wenngleich Ballbesitz und Gefahr fest in TSV-Hand waren, machten zahlreiche Vorwürfe und Unkonzentriertheiten den Handschuhsheimern das Leben selbst schwer. Bezeichnend auch, dass insgesamt nur drei von zehn Erhöhungskicks ihr Ziel fanden. Das ist in Topspielen nicht zu kompensieren.

Gegen minütlich müder werdende Münchner geriet der Bonuspunktsieg dadurch aber nicht mehr in Gefahr. Die eingewechselten Rob May, Benni Müssig, Marco Dörzbacher und Philipp Nunheim zeigten jeweile gute Impulse und verdeutlichen die Wichtigkeit eines tiefen Kaders. Bester Löwe war Christopher Korn, der seinen zwei sehenswerten Versuchen noch eine Vorbereitung der Spitzenklasse hinzufügte und den mitgelaufenen Daniel Eneke in Szene setzte.

Müssig, der einige seiner flinken Läufe zeigen konnte, freute sich:

“Es hat Spaß gemacht, wieder dabei zu sein. Heute hat vieles nicht geklappt, was wir versucht haben, aber der Wille war immer da. Deshalb wissen wir auch genau, woran wir arbeiten müssen.”

Dem war nichts hinzuzufügen.

So spielten die Löwen:

TSV Handschuhsheim – München RFC 56:15 (22:10), TSV: P. Frauenfeld – Gando, Stelling, Renc, Korn – Bechtel (41. Müssig), De Giacomoni (73. Dörzbacher) – Otto, Eneke, Bauer – Williams, Kamkwindo (70. May) – Schüle (55. Nunheim), Chandler, Martel.

Schiedsrichter: Radtke; Zuschauer: 250; Punkte: 7:0 (12.) Versuch Stelling + Erhöhung Bechtel; 12:0 (14.) V Korn; 12:7 (18.) V Corie-Real + E Hohl; 12:10 (23.) Straftritt Hohl; 17:10 (25.) V Bauer; 22:10 (34.) V Martel; 29:10 (48.) V Korn + E De Giacomoni; 34:10 (58.) V Otto; 39:10 (62.) V Stelling; 44:10 (67.) V Williams; 49:10 (70.) V De Giacomoni; 56:10 (80.) V Eneke + E Dörzbacher; 56:15 (80.+2) V Kübe.