Es hat nicht sollen sein. Trotz einer famosen kämpferischen Leistung unterliegt der TSV Handschuhsheim dem alten Rivalen SC Neuenheim am Ende knapp mit 26:29.

Ein weiteres Mal hielt die “Mutter aller Derbys”, was sie versprach: Vollgasrugby von der ersten bis zur letzten Minute und ein dramatisches Ende mit dem besseren Ende für die “Gäste”. Der SCN startete konzentriert und ging durch einen verwandelten Strafkick von Thomás van Gelderen in Führung. Die Löwen ließen sich aber nicht beirren und konterten durch einen Versuch von Konstantin Badelt an der Außenfahne – Spielstand nach sieben Minuten 5:3. Danach eliminierten sich die Verteidigungsreihen lange Zeit gegenseitig. In der 21. Minute fing der an diesem Tag stark aufgelegte Vizekapitän Yassin Ayachi einen Pass ab und ließ sich auf dem Weg ins Malfeld nicht mehr aufhalten. Nach erfolgreicher Erhöhung von Sebastian Lorenz sprang sprang die Anzeigetafel unter tosendem Jubel auf 12:3. Der SCN antwortete mit mehreren Sturmphasen und Björn Strauch gelangten die entscheidenden Zentimeter über die Mallinie. Der SCN war wieder in Schlagreichweite, doch mit dem Halbzeitpfiff zeigte Sebastian Lorenz eine gekonnte Körpertäuschung und setzte Yassin Ayachi in Szene, der abermals ins Malfeld eintauchte – mit 19:10 wurden die Seiten gewechselt.

Der SCN kam wacher aus der Pause und verkürzte durch einen abgeblockten Kick per erhöhtem Versuch auf 19:17. Als Fabian Damaschek seinen zweiten Versuch des Tages legte, jubelten die Anhänger Neuenheims. Zusätzlich gelang Senzo Ngubane der nächste Versuch und der SCN führte mit zehn Zählern. Doch angepeitscht von den etwa 400 TSV-Anhängern warfen die Löwen noch einmal alles in die Waagschale. Nach gelber Karte gegen Björn Strauch war es dann soweit. Der eingewechselte Max Reinhard hatte bei der TSV-Spezialität, dem Gassepaket, zuletzt die Hand am Ball und läutete mit seinem Versuch die letzten Minuten ein. In der Schlussphase war der Lärmpegel beim Stande von 26:29 an der Grenze des Erträglichen, die Löwen rannten mit Mann und Maus an. Der SCN hatte bei der letzten Aktion das Glück des Tüchtigen, dass Schiedsrichter O’Brien nicht auf Strafkick in aussichtsreicher Position entschied, sonst wäre ein Löwensieg, oder zumindest ein Unentschieden, über das sich niemand hätte beschweren können, in greifbarer Nähe gewesen. Der TSV verdiente sich durch den großen Kampf dennoch zwei Punkte (vier gelegte Versuche und Niederlage mit sieben Punkten Differenz oder weniger) und wird weiter ackern, um endlich den ersten Saisonsieg einfahren zu können.

So spielten die Löwen:
Pipa – Huber, Badelt, Ayachi, Kößler (57. Leimert) – Lorenz, Cooke (72. Krüger) – Bayer, Hartmann, Spies – Stockert (51. Hug), Rosenthal (51. Reinhard) – Sacksofsky (41. Aschauer), Wetzel, Martel.

Schiedsrichter: O’Brien, assistiert von Brauner und Sava.

Zuschauer: 500

Punkte: 0:3 (5.) Strafkick van Gelderen; 5:3 (7.) Versuch Badelt; 12:3 (21.) V Ayachi + Erhöhung Lorenz; 12:10 (34.) V B. Strauch + E Potgieter; 19:10 (46.) V Ayachi + E Pipa; 19:17 (42.) V Jordaan + E Potgieter; 19:22 (51.) V Damaschek; 19:29 (70.) V Ngubane + E Potgieter; 26:29 (78.) V Reinhard + E Lorenz.

Gelbe Karte: – / B. Strauch.