Während unsere Löwen beim ersten Rundenspiel der Saison gegen den RK Heusenstamm mit 45:17 die Nase vorne hatten, musste der amtierende Vizemeister TV Pforzheim eine herbe 17:54-Heimniederlage gegen die RGH hinnehmen. Nun fahren die Handschuhsheimer in den Nordschwarzwald – und werden auf eine wütende Mannschaft treffen, die den totalen Fehlstart um jeden Preis vermeiden will.

Dass die Goldstädter es gegen eine RGH in Bestbesetzung nicht leicht haben würde, war klar, aber die klare Niederlage kam dann doch überraschend. Denn phasenweise wurde der TVP geradezu vorgeführt. Damit sich ein solches Szenario auf keinen Fall wiederholt, haben die Verantwortlichen kräftig nachgerüstet – drei neue Spieler aus dem afrikanischen Zimbabwe werden angeblich erwartet. Zudem sind einige Spitzenkräfte wie der ehemalige Neuenheimer Sam Harris wieder spielbereit. Eine Rumpftruppe, bei der sogar der Physiotherapeut seine Rugbystiefel schnüren musste wie gegen die RGH, können sich die Löwen also abschminken.

Wollen wir aber auch gar nicht, Spiele in Topform beider Seiten sind für Zuschauer wie Akteure gleichermaßen erstrebenswert. Die Löwen fahren sicher nicht ohne Chance nach Pforzheim, nach den zuletzt gezeigten Leistungen ist auch gegen den TVP Zählbares drin. Das von Löwendompteur geforderte dominante Spiel will der TSV mit einer direkten Offensive und einer eisenharten Verteidigung umsetzen.

Fehlen werden diesmal allerdings die Bayer-Brüder Felix und Moritz, sowie Sturmtank Julius Nostadt, die gegen Heusenstamm zu den formstärksten TSVlern gehörten. Doch schließt sich eine Tür, öffnet sich eine neue, und so machen die Löwen aus vermeintlicher Not eine Tugend: Nachwuchstalent Emil Schäfer steht vor seinem Debüt im Herrentrikot, ebenso dürfen sich die Handschuhsheimer Fans auf den ersten Auftritt von Rückkehrer Anjo Buckman freuen. Auch Sebastian Kößler nimmt nach Schulterproblemen zumindest wieder auf der Bank Platz. Und in den offenen Gedrängen wird Vincent Spies wieder ein gehöriges Wort mitsprechen wollen.

Die Marschroute ist klar: Auf dem oftmals tiefen Geläuf des TVP müssen die schnellen Sprinter Pforzheims im Schach gehalten werden, wenn dies Vorhaben gelingt, kann der TSV seine eigenen Waffen einsetzen. Zusammen mit den besten Fans der Liga sollen dann mindestens ein paar Punkte entführt werden.