Mit einer starken Vorstellung besiegte der TSV Handschuhsheim den Heidelberger RK 38:12. Besonders die erste Halbzeit wusste dabei zu gefallen, in der die Löwen mit einer beinahe perfekten Chancenauswertung den Gästen frühzeitig den Zahn zogen.

Mit variablen Angriffen setzte der TSV den Ruderklub früh unter Druck, doch dessen Verteidigung war zunächst nicht zu überwinden. Das änderte sich in der zehnten Minute, als Jaco Otto – vom Fünf-Meter-Gedränge aufbrechend – nicht mehr zu halten war. Verbinder Nikolai Klewinghaus traf die Erhöhung. Während die Gassen sowohl beim Heimteam als auch den Gästen teils unsauber waren, zeigten sich die Handschuhsheimer am Gedränge hochüberlegen.

Am Gedränge war der TSV eine Macht. Foto: Robert Martin

In dieser Phase wurden zwei aussichtsreiche Chancen vergeben, doch dann hatten die Löwen das Visier scharf gestellt. Aus einer eigentlich vergebenen Möglichkeit heraus sprintete Marcel Coetzee los und ließ sämtliche Gegner stehen, der mitgelaufenen Christopher Korn vollendete gekonnt an der Eckfahne. Zehn Minuten vor der Pause konnten sich Teamkameraden wie Fans erneut bei Coetzee bedanken, der bei einem gefährlichen HRK-Angriff den Ball herausfangen und unter die Stangen laufen konnte.

Nicht zu halten: Marcel Coetzee zeigte den Verteidigern oft nur die Sohlen. Foto: Robert Martin

In den letzten Minuten der ersten Halbzeit entschied der TSV das Spiel durch zwei weitere Versuche: Beim ersten setzte der agile Henrik Leimert HRK-Außen Felix Lammers beim Befreiungskick unter Druck, sodass der Ball in die Hände von Korn geriet, der über Otto schnell zu Atu Katoa gelangte, der freie Bahn hatte. Der zweite Versuch entsprang einem weiteren Konter, Otto hatte den Ball geklaut und machte gut 50 Meter alleine, ehe er im wahrlich perfekten Zeitpunkt auf den erneut mitgelaufenen Korn passte, der den zwei Verteidigern entwischte und eiskalt vollstreckte. Besser hätten die 40 Minuten nicht enden können, was auch Kapitän Sven Wetzel meinte:

Die erste Halbzeit haben wir richtig gut gemacht. An der zweiten müssen wir arbeiten, aber so kanns natürlich weitergehen.

Besagte zweite Hälfte begann dennoch ordentlich. Denn Katoa legte schon in der ersten Spielminute den nächsten TSV-Versuch und auf der Anzeigetafel leuchtete 38:0 auf. Danach wechselte Mark Kuhlmann durch und der Spielfluss kam etwas zum Erliegen. Man muss dem HRK aber ohne Frage eine Topmoral attestieren, denn die Gäste rannten weiter an, unabhängig vom Spielstand versuchten sie alles. Als die Emotionen hochkochten, kam es kurz zu Handgreiflichkeiten, was Schiedsrichter Joshua Jahn mit gelber Karte für Jaco Otto und Jörn Schröder quittierte. Die Streithähne hatten sich aber schnell wieder lieb.

Die nie aufsteckenden Kirchheimer kamen zu zwei Versuchen des wuchtigen Arthur Zeilers, was den wohlverdienten Endstand von 38:12 bedeutete. In den letzten zehn Minuten merkte man beiden Seiten das kraftraubende Phasenspiel an, die Fehler häuften sich und so waren alle Beteiligten nicht traurig, als Jahn abpfiff.

Für den TSV ein super Saisonstart mit zwei klaren Siegen, während der Ruderklub sich vorerst nach unten orientieren muss. Für die Löwen geht es in zwei Wochen in Luxemburg weiter!

TSV Handschuhsheim vs. Heidelberger RK 38:12 (33:0), TSV: Müssig – Buckman, Coetzee, Korn, Katoa – Klewinghaus, Schäfer – Hug, Otto, Hartmann – May, Rosenthal – Schüle, Wetzel, Bender; HRK: Malaizier – Lammers, S. Liebig, Neureuther, Ayachi – M. Liebig, Mathurin – Ulka, Fraser, Keuper – Michels, Ovchinnikov – Zeiler, Biskupek, Schröder.

Schiedsrichter: Jahn (Potsdam); Zuschauer: 250; Punkte: 7:0 (9.) Versuch Otto + Erhöhung Klewinghaus; 14:0 (27.) V Korn + E Klewinghaus; 21:0 (34.) V Coetzee + E Klewinghaus; 26:0 (38.) V Katoa; 33:0 (40.+1) V Korn + E Klewinghaus; 38:0 (42.) V Katoa; 38:7 (70.) V Zeiler + E Mathurin; 38:12 (78.) V Zeiler; Zeitstrafen: Otto (64.)/Schröder (64.).