Mit 27:14 ging das Derby an den SC Neuenheim – Glückwunsch, muss man sagen. Trotz zwischenzeitlich guter Phasen mit viel Ballbesitz hatte der TSV Handschuhsheim nicht die nötige Durchschlagskraft und bekam zu viel Straftritte gegen sich gesprochen, um einen Sieg zu erreichen.

Die erste Hälfte war extrem umkämpft. Während der TSV starke Gassen zeigte und ein leichtes Plus an Ballbesitz aufwies, waren die Gastgeber am Gedränge überlegen. Den Löwen fehlte womöglich das ein oder andere Kilogramm Gewicht. Auch zeigte der SCN einen stärkeren Vorwärts-Drive, als beispielweise Nicolas Rinklin vom Gedränge weg den ersten SCN-Versuch legte. Handschuhsheim spielte Phase um Phase, bis sich nach 20 Minuten Hakler Martin Chandler über die Linie tankte, dank der Erhöhung von Marius da Giacomoni übernahm der TSV beim 5:7 die Führung. Noch vor der Pause holten sich die Neuenheimer selbige aber durch Felix Lammers (Versuch) und Erhöhung Alexander Klewinghaus (Erhöhung) zurück.

Die gleiche Kombi sorgte nach der Pause auch für den nächsten Nackenschlag, so zog der SCN spielentscheidend auf 19:7 davon und baute dies durch einen Strafkick in der 69. Minute auf 22:7 aus. Das Aufbäumen samt Versuch durch den abermals starken Tyrell Williams kurz vor Schluss kam zu spät. Mit hohem Risiko liefen die Löwen in einen Konter und mussten den Rivalen insgesamt verdient das Feld überlassen. Marcus Bender sagte leicht verärgert:

“Wir haben es selbst vergeigt.”

Das war kurz, prägnant – und treffend. Weniger Fehler, mehr Meter aus eigenem Ballbesitz, dann hätte das anders aussehen können. Ist aber konjunktivisch und damit egal. Wichtiger wird es nun für den TSV sein, den Mund abzuputzen, weiter zu arbeiten und am 24. September beim starken Aufsteiger in München eine entsprechende Reaktion zu zeigen. Der MRFC hat mit zwei Siegen gegen Heusenstamm und die RG Heidelberg einen Traumstart in der Liga hingelegt und steht derzeit vor den Löwen. Das zu ändern, ist das nächste Teilziel.

So spielten die Löwen:

SC Neuenheim – TSV Handschuhsheim 27:14 (12:7), SCN: Anderson (41. Nkosi) – Lammers, Schwager, Wakefield, A. Klewinghaus – Becker, Cartwright (41. Oliver Paine) – Aversa (68. Macedo), Rinklin, Lehmann (63. Troch) – Perrone, Vollenkemper – Weiss (63. Füchsel), Biskupek (73. Heuser), Ngubane (73. Edene); TSV: Bechtel – Müssig, Korn, Veil, Gando – Stelling, De Giacomoni – Otto, Eneke, Renc – Bauer, Kamkwindo – Schüle, Chandler, Martel (eingewechselt: Heising, Dumas, Williams, Schäfer, Frauenfeld, Bender, Nunheim).

Schiedsrichter: Jahn (Potsdam); Zuschauer: 800; Punkte: 5:0 (3.) Versuch Rinklin; 5:7 (20.) V Chandler + Erhöhung De Giacomoni; 12:7 (39.) V Lammers + E A. Klewinghaus; 19:7 (53.) V Lammers + E A. Klewinghaus; 22:7 (69.) Straftritt A. Klewinghaus; 22:14 (80.) V Williams + E Dumas;  27:14 (82.) V Lammers; Zeitstrafe: Edene (78.).