Angeführt von einem unwiderstehlichen Jacques Dumas hat der TSV einen in der Höhe nicht erwarteten 56:3-Sieg gegen den Offenbacher SCR eingefahren. Die Gäste konnten den hungrigen Löwen nur eine halbe Stunde lang Paroli bieten, danach nutzte der TSV die sich häufiger bietenden Möglichkeiten clever und effizient aus.

Zu Beginn ein denkbar schlechtes Omen: Paul Schüle hatte noch gar nicht richtig den “Ziggele-Ungeheuer-Modus” angeworfen, dann wars das auch schon wieder für das Kraftpaket aus der Ersten Reihe: Muskuläre Probleme zwangen den TSV zu einem frühen Wechsel, Philipp Nunheim übernahm. Die Sorgen, dass die nur mit fünf Spielern besetzte Bank ein Problem werden könnte, wurden dadurch nicht kleiner. Schließlich hatte der TSV gleich fünf Spieler (Niklas Bechtel, Bennet Veil, Marius de Giacomoni, Tim Frauenfeld, Karl Römming (Auslandsaufenthalt USA) und Daniel Eneke) zur U20-Europameisterschaft in Portugal abgestellt. Aber Nunheim fügte sich nicht nur nahtlos ein, sondern bewies im Spielverlauf, dass auch er einen Kaderplatz verdient gehabt hätte.

Den ersten Strafkick Dumas konterte Offenbach postwendend, aber es sollten die einzigen Punkte bleiben. Dann schlug die Stunde des Südafrikaners: Dumas befreite sich sehenswert per Drehung aus einem Tackle und veredelte die nächste Druckphase der Löwen. Nach einem weiteren, schwer liegenden Kick, den Dumas von Außen zentral über die Stangen drosch, war es Knipser Jaco Otto, der von Felix Martel bedient den Versuch mit dem Halbzeitpfiff legte. Besser hätten die ersten 40 Minuten nicht enden können.

Die guten Standards waren es auch, die den Ausschlag weiter zugunsten des TSV gaben: Tyrell Williams und Tobias Bauer waren die klaren Herren an der Gasse und klauten dem SCR einige Bälle. Aber auch die Gedränge wurden immer stärker, die diesmal dünne Kadertiefe – kein Problem. Kapitän Justin Renc führte seine Löwen ruhig und besonnen, aber eiskalt und drangvoll an und besorgte den Offensivbonuspunkt in der 52. Minute persönlich, als er nach Otto-Vorarbeit außen durchbrach und unter die Stangen laufen konnte.

Das unerwartet früh entschiedene Match ging unabhängig vom Ergebnis munter weiter, denn Offenbach versuchte mit riskanten Mitteln, Versuche zu legen. Die Verteidigung saß aber genauso wie die Konter und ließen den Gästen kaum noch Raum zur Entfaltung. Auch brachten Sebastian Kößler, Marco Dörzbacher, Luis Reutner und Philipp Frauenfeld nochmals frischen Wind und rundeten die gelungene Teamleistung ab. Tyrell Williams, der mit seinem Auftritt die Wahl des Trainerteams auf der zweiten Reihe für die Zukunft sicherlich schwerer gemacht haben dürfte, erklärte:

“Genau so wollten wir spielen. Offenbach hätte gefährlich sein können, wir haben sie aber nicht dazu kommen lassen. Tolle Power, tolles Team, ich bin super froh und stolz!”

Dem kann man sich nur anschließen. Die Hinrunde beenden die Löwen damit auf dem dritten Platz, aber nächsten Samstag ist noch der Heidelberger RK zu Gast, bevor es in die Winterpause geht. Dort wollen die Löwen nochmal brüllen.

So spielten die Löwen: TSV Handschuhsheim – Offenbacher SCR 56:3 (20:3), TSV: Genthner (65. Kößler) – Gando, Dumas, Korn (73. P. Frauenfeld), Musingwini – Müssig , Schäfer (73. Dörzbacher) – Otto (70. Reutner), Bauer, Renc – Williams, May – Schüle (2. Nunheim), Martel, Bender.

Schiedsrichter: O’Brien; Zuschauer: 450; Punkte: 3:0 (25.) Straftritt Dumas; 3:3 (27.) S Arendse; 10:3 (31.) Versuch + Erhöhung Dumas; 13:3 (35.) S Dumas; 20:3 (40.+2) V Otto + E Dumas; 27:3 (45.) V Otto + E Dumas; 34:3 (52.) V Renc + E Dumas; 37:3 (55.) S Dumas; 42:3 (63.) V Gando; 49:3 (75.) V Renc + E Dumas; 56:3 (80.+3) V Bender + E Dumas; Zeitstrafe: – / Toevalu.