Mit einem furiosen Auftritt zerlegten die Löwen die Füchse aus Heusenstamm und siegten verdient mit 45:17 (23:5). Die ersten 60 Minuten zeigte der TSV dabei eine Spitzenleistung, wenngleich zu attestieren bleibt, dass der RKH in den letzten 20 Zeigerumdrehungen etwas stärker war.

Beide Seiten waren um einen dominanten Start bemüht. Dies gelang den Handschuhsheimern aber besser. Die Füchse hatten in der Verteidigung alle Hände voll zu tun, während sie anfangs bei eigenen Attacken meist schnell an der beinharten TSV-Defensive zerschellten. Einige Straftritte wussten die Löwen noch nicht zu nutzen, aber in der 13. Minute war es soweit und Benny Oluoch besorgte per Strafkick die ersten TSV-Zähler. Noch besser lief es fünf Minuten später, als die Löwen im Vorteil einen waghalsigen Cross-Kick versuchten: Kai Jansens Kick schien bereits so gut wie in Heusenstammer Händen, als Außendreiviertel Julius von Haken immense Sprungkraft unter Beweis stellte. Den gefangenen Ball trug er ins Malfeld und nach Oluochs Erhöhung stand es 10:0 für den TSV.

Handschuhsheim war im Sturm um den starken Julius Nostadt klar überlegen, Heusenstamm wusste sich oft nur regelwidrig zu helfen. Zwei resultierende Straftritte trat Oluoch traumwandlerisch sicher über die Querstange und brachte seine Löwen deutlicher in Front. In der 36. Minute brachen die Füchse aber durch die Löwenverteidigung und vollendeten zum Anschlussversuch. Doch der TSV ließ sich nicht verunsichern, über Paul Schüle gelangte der Ball tief in die gegnerische Hälfte, wieder wurden die Löwen regelwidrig gestoppt. Diesmal zückte der souveräne Schiedsrichter Stuart Boylan die gelbe Karte. Im anschließenden Gedränge nahm Nostadt den Ball auf und tankte sich unhaltbar über die Linie. Nach Oluochs erfolgreicher Erhöhung ging es mit 23:5 in die Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit behielten die Löwen das Kommando. Variables Angriffsrugby brachte den TSV erneut tief in des Gegners Hälfte und wieder gab es Strafkick. Moritz Bayer erkannte, dass die Füchse-Abwehr sich etwas zu langsam formierte, nach schnell angespieltem Kick war der flinke Neuner nicht mehr aufzuhalten. Oluoch war – natürlich – zur Stelle, und der TSV ließ nun keine Zweifel mehr aufkommen, wer heute das Feld als Sieger verlassen würde. Ein weiterer Kick Oluochs, der trotz Stangentreffer gut war, beseitigte die letzten Zweifel am Erfolg des TSV. Nach vielen Wechseln, die den Löwen neue Kräfte brachten, erkämpfte Felix Martel den Weiß-Blauen auch den so wichtigen vierten Versuch und damit den Bonuspunkt.

Im Angesicht des sicheren Sieges ließen die Löwen die Zügel nun aber schleifen, ganz im Gegenteil zu den Gästen, die unabhängig vom Spielstand alles in die Waagschale warfen. Zwei schnelle Versuche ließen den Spielstand auf 38:17 schrumpfen, ein weiterer Versuch hätten den Bonuspunkt für die nie aufsteckenden Füchse bedeutet. Doch rechtzeitig schüttelten die Handschuhsheimer die beginnende Lethargie ab, einen Kickversuch des RKH blockte der spielfreudige Debütant David Blume ab und sprintete unter Jubel den Weg bis ins Heusenstammer Malfeld. Das letzte Wort hatte Kicker Oluoch, der seiner 100%-Quote aus der Vorwoche erneut eine Spitzenleistung folgen ließ und acht seiner neun Kicks ins Ziel brachte.

Bis auf die letzten 20 Minuten zeigte sich Trainer Gordon Hanlon zufrieden, aber natürlich gibt es nach wie vor viel zu arbeiten. Dass ordentlich Zug bei den Löwen herrscht, konnten die für super Stimmung sorgenden 300 Fans erkennen, als der irische Löwendompteur alle Akteure, die nicht mindestens eine volle Stunde gespielt hatten, noch für ein paar Läufe auf den Rasen bat. Aus einem starken TSV-Kollektiv ragten diesmal Moritz Bayer heraus, der dank famoser Sturm-Vorarbeit 80 Minuten schnelle Bälle produzierte und sich auch sonst für keinen Kampf zu schade war; und Sturmtank Julius Nostadt, der im Angriff mehr versuchte Heusenstammer Tackles brach, als unsere Statistik-Abteilung zu zählen imstande war.
Danke wie immer an alle fleißigen Helfer und unsere unschlagbaren Löwenfans! So kann es weitergehen!

So spielten die Löwen: 1 Bender (51. Eiermann), 2 Martel, 3 Schüle (55. Sacksofsky), 4 Reinhard, 5 Contin (60. Horn), 6 Felix Bayer (68. Müller), 7 Hartmann (68. Ruhland), 8 Nostadt (72. Bender), 9 Moritz Bayer, 10 Jansen, 11 Korn (47. Blume), 12 Ayachi, 13 Leimert, 14 von Haken, 15 Oluoch.

Versuche: von Haken, Nostadt, Moritz Bayer, Martel, Blume
Erhöhungen: Oluoch (4)
Strafkicks: Oluoch (4)