Berlin. (momo) Es war das erwartet harte Stück Arbeit: Mit einem am Ende knappen 29:24-Erfolg über den Berliner RC sind die Löwen ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft eingezogen. Vor rekordverdächtiger Kulisse gaben kluge Kicks und die diesmal effiziente Chancenverwertung am Ende den Ausschlag zugunsten des TSV.

Der Beginn war denkbar schlecht. Nach mehr als eineinhalb-stündiger Verspätung mit dem Bus kamen die Handschuhsheimer in der Hauptstadt an. Der BRC war da schon auf dem Platz, so blieb kaum Zeit zum richtigen Aufwärmen. Knapp 2.000 Zuschauer boten eine wahnsinnige Kulisse und verdeutlichten das Interesse an den Playoffs. Die Berliner brachten den TSV mit einigen Durchbrüchen in Bedrängnis und gingen früh mit 10:3 in Führung.

Aber die Löwen fanden sich und kämpften sich zurück ins Spiel. Niklas Bechtel verkürzte mit zwei Straftritten, bevor sich die Handschuhsheimer Überlegenheit im Gedränge auszahlte und die Löwen das Spiel noch vor der Pause drehen konnten. Mit 16:10 für den TSV wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Halbzeit folgte die beste Phase des TSV: Kluge Entscheidungen, sichere Kicks und zwei tolle Stürmerversuche führten zu einem vermeintlich vorentscheidenden 26:10-Vorsprung. Aber das täuschte: Der BRC zeigte langen Atem und frischen Mut und rannte unermüdlich an.

“Berlin hat uns ein wahnsinnig hartes Spiel geliefert. Das war sehr schwer für uns. Vor so einer Kulisse zu spielen, war der Hammer. Aber wir haben auch wieder zahlreiche Dinge gesehen, die wir verbessern müssen”,

fasste Felix Martel zusammen. Am Ende fehlte den Berlinern nach zwei Versuchen und einem weiteren Bechtel-Strafkick nicht viel, um den Löwen auf den letzen Metern den Schneid abzukaufen. Ein Balldiebstahl und der Kick ins Aus besiegelten den Handschuhsheimer Jubel.

Viel Zeit zum Verbessern bleibt nun nicht. In knapp zwei Wochen wartet die denkbar schwerste Aufgabe: Halbfinale beim Titelverteidiger aus Frankfurt.

So spielten die Löwen:

Berliner RC – TSV Handschuhsheim 24:29 (10:16), TSV: De Giacomoni – Gando, P. Frauenfeld, Korn, Heising – Bechtel, Schäfer – Otto, T. Frauenfeld, Renc – Bauer, Kamkwindo – Schüle, Chandler, Martel. Eingewechselt: Bender, Nunheim, May, Williams, Metwaly und Dörzbacher.

Schiedsrichter: O’Brien; Zuschauer: 1.650; Punkte: 0:3 (2.) Straftritt Bechtel; 7:3 (6.) Versuch + Erhöhung BRC; 10:3 (12.) S BRC; 10:6 (25.) S Bechtel; 10:13 (34.) V Otto + E Bechtel; 10:16 (38.) S Bechtel; 10:21 (50.) V T. Frauenfeld; 10:26 (54.) V Kamkwindo; 17:26 (58.) V + E BRC; 17:29 (60.) S Bechtel; 24:29 (75.) V + E BRC.