Heidelberg. (momo) Kapitän Justin Renc hatte im Vorfeld von einer Show gesprochen, welche die Löwen ihren Zuschauern bieten wollten: Und sie hielten Wort. Mit einem furiosen 85:5 über den München RFC hat der TSV Handschuhsheim klargemacht, dass wieder mit ihm zu rechnen ist.

Nach dem Spiel mutete es schon seltsam an, dass die ersten Punkte nach München gingen. Mit einem schönen Crosskick fand der MRFC-Verbinder den freistehenden Außen und stellte den eigentlich starken Auftakt des TSV auf den Kopf.

Die Antwort folgte aber binnen weniger Minuten, Justin Renc glich aus und startete somit den Versuche-Reigen der Löwen, die sich in jedem Aspekt des Spiels immer dominanter präsentierten. Jaco Otto veredelte das erste Gedränge, dass der starke TSV-Sturm seinen Kontrahenten abnahm. Es sollten zahlreiche weitere folgen.

Nach einem weiten Überpass von Nkosi war der ebenfalls neue Tomu auf Außen nicht mehr zu halten. Dann ließ Otto es noch zwei weitere Male klingeln und entschied die Partie früh, ebenso war der Bonuspunkt schnell klar gemacht. Auch wenn der Spielertrainer mal wieder kaum zu halten war, waren es keine Einzelleistungen. Schöne Ballstaffetten und Vorarbeiten verschiedener Kollegen wusste der Flanker aber einfach unnachahmlich zu nutzen.

Paul Schüle ließ in einem sehenswerten Lauf gleich drei Gegenspieler nacheinander abtropfen und erntete ebenso Sonderapplaus wie der erst 18-jährige Hakler Martxel Krinn, der eine der wenigen Münchner Chancen mit einem starken Turnover zunichte machte.

Bedient von Marcus Bender sticht Niklas Bechtel in die Lücke und rast zum Versuch. Foto: Fritz Bender

Nach der Pause wurde kräftig gewechselt, und alle neuen Spieler zeigten, dass sie heute den Startern in nichts nachstehen wollten. Die Versuche fielen weiterhin regelmäßig, Gasse und Gedränge waren ebenso fest in Handschuhsheimer Hand wie das offene Spiel.

Niklas Bechtel gefiel mit seinem flinken Spiel und hatte in Mondli Nkosi auf Innen einen kongenialen Partner als weiteren Ballverteiler. Dass beide auch selbst häufig in die entstanden Lücken blitzen konnten, sprach für die gute Beteiligung aller Löwen, von denen ständige Gefahr ausging.

Ebenso waren im Sturm alle Spieler konzentriert und holten 100% ihrer eigenen Standards, dazu kamen zahlreiche der Gegner. Der eingewechselte Martin Chandler war gefühlt überall auf dem Platz zu finden und glänzte mit kraftvollen Läufen.

Die geschlossen gute Mannschaftsleitung rechtfertigte das Ergebnis auch in dieser Höhe vollauf. Einzig die Chancenverwertung ließ hier und da noch zu wünschen übrig. Darauf wird es dann in engen Spielen ankommen. Als nächstes wollen die Löwen am 23. September bei der RGH im Lokalderby punkten.

So spielten die Löwen:

TSV Handschuhsheim – München RFC 85:5 (36:5), TSV: Müssig – Heising (58. Gando), Veil (55. Tanner), Nkosi, Tomu – Bechtel, Schäfer (50. de Giacomoni) – Otto, Renc, T. Frauenfeld – May (45. Williams), Kamkwindo – Schüle (41. Rosenthal), Krinn (41. Chandler), Martel (41. Bender).

Schiedsrichter: Radtke; Zuschauer: 300; Punkte: 0:5 (5.) Versuch Wirtz; 5:5 (9.) V Renc; 12:5 (14.) V Otto + Erhöhung Bechtel; 17:5 (18.) V Tomu; 24:5 (24.) V Otto + E Bechtel; 29:5 (34.) V Otto; 36:5 (39.) V Otto + E Bechtel; 43:5 (42.) V Chandler + E Bechtel; 50:5 (48.) V Tomu + E Bechtel; 57:5 (58.) V + E Bechtel; 64:5 (65.) V + E Bechtel; 71:5 (71.) V Müssig + E Bechtel; 78:5 (77.) V Nkosi + E de Giacomoni; 85:5 (80.) V Gando + E de Giacomoni.